Herten. Mit 300 Einsätzen erledigen Wilfried Niewöhner und die Mitglieder der Anti-Rost-Gruppe fast täglich Kleinstreparaturen in diversen Haushalten im Hertener Stadtgebiet. Der Austausch von Leuchtmitteln steht dabei recht weit oben auf der Liste der Arbeiten, die angefragt werden - ähnlich wie das Einstellen von Kanälen beim Fernseher, die Reparatur ausgerissener Steckdosen oder tropfender Wasserhähne. Immer sind es kleine Notfälle, bei denen sich meist ältere Menschen nicht zu helfen wissen. "Wer gerade Telefondienst hat, nimmt den Anruf und das Anliegen entgegen, leitet es weiter und wir versuchen, innerhalb von 24 Stunden eine Lösung zu finden." So Wilfried Niewöhner, der die rund 20köpfige Gruppe 2015 zusammen mit der bereits verstorbenen Marlies Hugenroth in der Pfarrgemeinde St. Martinus ins Leben gerufen hat. "Was wir anpacken, bringen wir auch zu Ende, auch wenn das bei abgebrochenen Teilen, die nicht mehr nachbestellbar sind, eine gewisse Kreativität erfordert." Erklärt er augenzwinkernd und freut sich, dass er Sandra Lonnemann und Gertrud Laumann vom Ambulanten Hospizdienst des Caritasverband Herten einen symbolischen Scheck über 500,- € überreichen kann. "Oft ist die Dankbarkeit über die Reparatur so groß, dass wir etwas mehr als die ausgemachte Auftragspauschale erhalten." Ihre Einnahmen spendet die Gruppe regelmäßig an unterschiedliche soziale Einrichtungen. Für Sandra Lonnemann und Gertrud Laumann stellt die Spende eine wichtige Unterstützung ihrer Arbeit dar. Auch ihr Dienst arbeitet mit einem Team ehrenamtlicher Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Spenden fließen zum großen Teil in die Fortbildung der "Lebensbegleiter", wie Sandra Lonnemann sie ganz bewusst nennt. "Auch bei unserem Angebot ist die Dankbarkeit der erkrankten Menschen, die wir begleiten, und deren Angehörigen sehr groß." Sagt sie. "Es mag sich merkwürdig anhören, jedoch bringen auch wir zu Ende, was wir anpacken. Wir gehen den Weg bis zum Ende mit und lassen die Menschen nicht allein." Die Ehrenamtlichen setzen sich dabei auch aktiv mit dem eigenen Leben und Sterben auseinander. Den professionellen Umgang mit dem Thema lernen sie in Fortbildungen und Gesprächen, die mit Spenden, wie die der Anti-Rost-Gruppe, finanziert werden. Das sei wichtig, um Empathie zeigen zu können, erklärt Sandra Lonnemann. "Sozusagen bringt das Austauschen der Leuchtmittel im Endeffekt unsere Ehrenamtlichen zum Strahlen."
Wer Fragen zur Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes hat oder ihn unterstützen möchte, kann sich an Sandra Lonnemann, Tel. 02366 15-4444, s.lonnemann@caritas-herten.de wenden oder direkt online unter www.caritas-herten.de/spenden spenden.