In der Zeit um das Martinsfest finden traditionell viele Laternenumzüge statt. Diese wurden wegen Corona abgesagt und so hängen momentan viele Laternen in den Fenstern, um den Kindern, die daran vorbeilaufen, mit den bunten Lichtern eine Freude zu bereiten. "Die Kinder haben gefragt, was denn mit den Menschen ist, die nicht durch die Straßen spazieren gehen können." erzählt Jessica Knof, Erzieherin im Kindergarten St. Antonius Haempenkamp. "So kamen wir auf die Idee, bei der Sternsingeraktion "Teile dein Licht" mitzumachen, Lichter zu basteln und sie mit den Bewohnern im Caritas-Zentrum zu teilen." Über 40 gebastelte Sternlaternen mit LED-Lichtern konnte Gabi Schotte-Lange, Leiterin des Sozialen Dienstes im Caritas-Zentrum Franz von Assisi, nun entgegennehmen. "Diese kleinen Laternen sind in der jetzigen Zeit ein sehr schönes Zeichen - sowohl für unsere Bewohner als auch für unsere Mitarbeitenden." bedankt sich Gabi Schotte-Lange. "Ein Licht in der Dunkelheit hat ja eine starke Symbolkraft." Sie wird die Lichter im Haus verteilen, ein Besuch der Kindergartenkinder ist momentan nicht möglich. "Ich hoffe sehr, dass wir uns irgendwann persönlich bedanken können."
Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist auch im Alltag der Caritas-Häuser zu spüren. "Einerseits möchten wir so viel Normalität wie möglich erhalten, andererseits sind die Infektionszahlen in der ganzen Stadt sehr hoch, das müssen wir im Blick behalten." erklärt Bernd Raspel, Leiter des Fachbereichs Leben im Alter. "Wir bitten momentan darum, auf Besuche oder Ausflüge nach Möglichkeit zu verzichten oder ein Minimum zu reduzieren, insbesondere wenn jemand Erkältungssymptome zeigt." Während in der Hausgemeinschaft St. Barbara und dem Kardinal-von-Galen-Haus alle Testungen negativ ausfielen, gibt es im Caritas-Zentrum 18 Bewohner mit einem positiven Ergebnis. Zwei Bewohnerinnen sind beeinflusst durch den Krankheitsverlauf verstorben. Die Mahlzeiten wurden bereits vor der Testung aus der Cafeteria in die Wohnbereiche verlegt, um eine Durchmischung der verschiedenen Etagen zu vermeiden. Pflegekräfte und Mitarbeiter des Sozialen Dienstes sind durch die zusätzlichen Hygienemaßnahmen besonders gefordert und werden in den Wohnbereichen von den Mitarbeitern der Cafeteria unterstützt. Die Kellerräume im Caritas-Zentrum Franz von Assisi sind gut gefüllt mit Masken, Kitteln, Handschuhen und Desinfektionsmitteln, um auch die Mitarbeitenden entsprechend zu schützen. Auch die anderen Dienste und Angebote wie z.B. die Tagespflege Lichtpunkte oder das Familienbüro werden von dort mit Schutzmaterialien versorgt. In allen Bereichen des Verbandes wurden Hygieneregeln und Konzepte erstellt, um Abläufe und Kontinuität in der Arbeit zu gewährleisten. "Wir treffen uns regelmäßig, um aktuelle Informationen auszutauschen und Abläufe zu optimieren." erklärt Jan Hindrichs, Geschäftsführer des Caritasverband Herten. "Ich erlebe unsere Mitarbeiter dabei sehr konstruktiv, kompetent und mit einer hohen Expertise, trotzdem ist die Situation für alle belastend."
Die kleinen Sternlaternen der Kindergartenkinder kommen zur sogenannten "dunklen Jahreszeit" also genau richtig, um etwas abzulenken von der durch Corona geprägten Tagesstruktur. "Solche Zeichen wie die geteilten Lichter sind ein schönes und kreatives Zeichen in dieser Zeit, in der es wahrscheinlich Niemanden gibt, der nicht in irgendeiner Form von den Auswirkungen der Pandemie betroffen ist." bedankt sich auch Jan Hindrichs. "Das stimmt uns zuversichtlich mit Blick auf einen Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft und wir hoffen für uns alle, dass die Infektionszahlen bald sinken."