Herten. Als sie noch in ihrer Wohnung auf der Schützenstraße lebte, war das Pfarrzentrum St. Joseph Süd zu Karneval ihre feste Anlaufstelle. Dort hat sie sich auch regelmäßig mit Freundinnen auf eine Tasse Kaffee getroffen. In diesem Jahr hat sie Karneval bereits an Weiberfastnacht mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Caritas-Zentrums Franz von Assisi im Forum gefeiert, da am Rosenmontag für sie eine andere Feier auf dem Programm steht, denn: Elisabeth Szymaniak wird am Hochtag der Jecken stolze 100 Jahre alt. Den bunten Hut als Kostümierung für Weiberfastnacht hat sie bereits mit Anke Beier, die im Sozialen Dienst des Caritas-Zentrums Franz von Assissi arbeitet, gebastelt und freut sich beim Anblick über die farbenfrohen bunten Federn darauf. Für den besonderen Geburtstag hat sie sich eine Feier mit Familienmitgliedern und Freunden im Caritas-Zentrum gewünscht. "Das organisiert alles mein Neffe mit seiner Frau." erklärt sie. Olaf Saurien hat ein enges Verhältnis zu seiner Tante. "Sie ticken und denken wie eine Einheit." lacht Ehefrau Tanja Saurien. "Oft sagt der eine, was der andere denkt und umgekehrt." Nachdem die Ehe von Elisabeth Szymaniak kinderlos blieb und der Vater von Olaf Saurien früh verstarb, hat sich Elisabeth Szymaniak mit ihrem Mann um dessen Schwester und den Neffen gekümmert, mit dem Jungen die Freizeit verbracht oder ihn mit in den Urlaub genommen. Beim Schwelgen in Erinnerungen an gemeinsame Fahrten nach Holland, fangen beide an zu schwärmen. Das Kümmern um andere war für Elisabeth Szymaniak immer ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. So hat sie ihre Gäste immer gerne mit ihren Koch- und Backkünsten verwöhnt. Auch ihre Arbeit hat sie als Kümmern empfunden. Viele Jahre war sie im Lebensmittelhandel Wernsmann in Resse tätig. "Die Arbeit war mir immer wichtig." Sagt sie. "Den Kontakt mit den Menschen, das brauchte ich irgendwie." Nachdem sie in Gelsenkirchen Buer-Resse geboren und aufgewachsen war, zog es sie der Liebe wegen nach Herten. Beim Tanzen hatte es zwischen Rudolf Szymaniak und ihr gefunkt. Während des Krieges musste sie ihre Arbeit im Lebensmittelgeschäft aufgeben und Munition im Hüttenwerk Schalker Verein herstellen. "Das war keine schöne Zeit." Blickt sie zurück. "Wir mussten ja nachts arbeiten und auf dem Heimweg kamen dann die Luftangriffe." Der Tod ihres Mannes "Rudi" vor 40 Jahren sowie verschiedene Unfälle, bei denen sie sich einmal die Schulter oder beide Arme gleichzeitig gebrochen hat, brachten ihren Neffen und sie noch enger zusammen. Er hat dann das Kümmern übernommen und dafür gesorgt, dass sie genesen konnte. Die Corona-Zeit war ebenfalls nicht einfach, jedoch ist sie dankbar für eine tolle Hausgemeinschaft. "Es gab einen großen Zusammenhalt, wir haben uns gegenseitig gestützt und geholfen." Wieder war es das Kümmern um andere, das ihr geholfen hat. Auf die regelmäßigen Marktgänge freitags mit anschließendem Restaurantbesuch zusammen mit ihrem Neffen musste sie zwar verzichten. "Aber wir haben das Beste draus gemacht." Sagt Olaf Saurien. "Ich habe eingekauft und dann haben wir gemeinsam gekocht und gegessen." Seit Juli letzten Jahres lebt sie nach einem Schwächeanfall mit anschließendem Krankenhausaufenthalt im Caritas-Zentrum Franz von Assisi. Dank Hausnotruf konnte ihr schnell geholfen werden, doch das Leben in der eigenen Wohnung wurde für sie zu viel. "Das Haus strahlt Wärme aus, hat eine behagliche Atmosphäre." Und weil sie weiß, dass Kümmern auch Arbeit bedeutet, gibt sie diese positive Rückmeldung gerne und oft an die Mitarbeitenden weiter. "Ich fühle mich hier willkommen und geliebt." Sagt sie. Dafür empfindet sie große Dankbarkeit und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Deswegen kriegt mich hier auch so schnell niemand weg."
Pressemitteilung
Helau und Alaaf zum 100. - Elisabeth Szymaniak feiert Geburtstag im Caritas-Zentrum Franz von Assisi
Erschienen am:
12.02.2024
Herausgeber:
Caritasverband Herten e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hospitalstr. 11-13
45699 Herten
+49 2366 304-443
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