Meist können der Leiter der Erziehungsberatungsstelle der Caritas-Dinslaken-Wesel und seine Kollegen in weiteren 23 Beratungsstellen der Caritas in der Diözese Münster schnell Orientierung bieten. 20 Prozent aller Anfragen konnten schon in einem Gespräch geklärt werden. Trotz des Ausbaus einer Vielzahl von Jugendhilfen bleibt die Erziehungsberatung die meist gefragte Hilfe. 17.075 Beratungsfälle weist die jetzt erstellte Statistik für 2014 aus und damit leicht mehr als im Vorjahr, als es 17.032 waren.
Es geht allerdings, so Groß, nicht nur um die sichtbar werdenden Schwierigkeiten, sondern vor allem auch um "Themen, die sich oftmals hinter den schulischen Problemen verbergen". Da gibt es einen ganzen Strauß wie unsichere Familienkonstellationen, Stress unter Geschwistern oder eine unerkannte Depression.
Zunehmend sind es auch Trennungs- und Scheidungskonflikte, mit denen sich die Erziehungsberater in Einzelgesprächen und Gruppensitzungen beschäftigen. In einem Fünftel aller Fälle geht es um Probleme vor und nach einer Scheidung. Hinzu kommen über 16 Prozent Beratungen für Alleinerziehende.
Obwohl die Erziehungsberatung ein "klassisches" Hilfeangebot ist und die Geburtenzahl zurück geht, nehmen die Anfragen nicht ab. "Die Beratungsstellen haben sich in den vergangenen Jahren immer breiter aufgestellt", erklärt Anne Ruhe, Referentin im Diözesancaritasverband Münster. Sie arbeiten vorbeugend in den Frühen Hilfen mit, beraten in den Tageseinrichtungen und sind auch in den Schulen aktiv. Hinzu kommen Informationsveranstaltungen, das Angebot von Kursen und die Arbeit in Gruppen. Zwar sind die meisten Kinder, für die ihre Eltern nachfragen, nach wie vor im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren, aber die Zahl der unter Dreijährigen hat sich durch den Ausbau der Frühen Hilfen in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
Einen weiteren Grund für die hohen Fallzahlen sieht Ruhe in dem direkten Zugang. Werden andere Hilfen über das Jugendamt vermittelt, kann die Erziehungsberatungsstelle kostenlos von Jedem angefragt werden. Meist gibt es auch sehr schnell Hilfe. "Die Beratungsstellen haben sich sehr bemüht, die Wartezeiten zu verkürzen", sagt die Caritas-Mitarbeiterin. Zwei Drittel der Ratsuchenden warten maximal zwei Wochen und in akuten Fällen gebe es ohnehin die Offene Sprechstunde.
Trotz Ausweitung des Angebots ist die Anzahl der Mitarbeiter immer relativ konstant geblieben, so Ruhe: "In 2014 ist sie sogar von 141 auf 135 Vollzeitstellen gesunken".
083-2015 hgw 7. August 2015
Pressemitteilung
Orientierung für den Schulstart
Erschienen am:
07.08.2015
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
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