Geraldine de Bastion zeigte auf dem 2. Münsteraner Digitalforum am Dienstag in Dorsten Wege zu einer "sozialdienlichen Digitalisierung" auf. Deutlich wurde in Diskussionen und Workshops, dass die Pandemie die Entwicklung enorm beschleunigt hat. Die Chancen, die sich daraus ergeben, müssen jetzt genutzt werden für mehr Kontakt und Teilhabe, forderte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann.
Geraldine de Bastion zeigte auf dem 2. Münsteraner Digitalforum am Dienstag in Dorsten Wege zu einer "sozialdienlichen Digitalisierung" auf. Deutlich wurde in Diskussionen und Workshops, dass die Pandemie die Entwicklung enorm beschleunigt hat. Die Chancen, die sich daraus ergeben, müssen jetzt genutzt werden für mehr Kontakt und Teilhabe, forderte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann.
Auf vielfältigste Weise kann die Digitalisierung die soziale Arbeit unterstützen. Geraldine de Bastion zeigte dies an drei Beispielen aus der Pflege, der psychosozialen Begleitung Jugendlicher und eines Menschen mit Behinderung auf. Im Altenheim können Mitarbeitende entlastet werden, in der Kinder- und Jugendhilfe problematische Entwicklungen frühzeitig entdeckt und passende Hilfe auf den Plattformen vorgeschlagen werden, auf denen Jugendliche digital unterwegs sind. Der Rollstuhlfahrer kann sich selbst entworfene Hilfsmittel im 3-D-Druck bauen lassen und seine Pläne im Internet veröffentlichen.
All dies gebe es schon, so de Bastion, die sich international mit dem Thema digitale Transformation beschäftigt. Allerdings berge die Einführung mitunter Gefahren, wenn zum Beispiel Facebook aus dem Tippverhalten frühzeitig eine Alzheimer-Erkrankung erkennen will. Nicht jedes digitale Hilfsmittel dürfe deshalb unreguliert eingeführt werden. Es stelle sich die Frage, "wer bekommt die Daten und was geschieht damit?"
Für eine sozialdienliche Digitalisierung werden nach Ansicht von Geraldine de Bastion Rahmenbedingungen benötigt. Das fange beim Internetzugang für alle an. Da hinke Deutschland anderen Ländern noch weit hinterher. Zudem müsse jeder über seine Daten selbst bestimmenkönnen und dürfe man das Sammeln nicht gewerblichen Plattformen überlassen. "Wie toll wäre es gewesen, hätten wir in der Pandemie datenschutzfreundliche offene Cloud-Systeme gehabt", sagte de Bastion.
Derzeit sei die Digitalisierung lobbygetrieben und begünstige die großen Plattformen, kritisierte de Bastion. Notwendig sei, sie zu besteuern und aufzuteilen. Idealerweise würden öffentlich-rechtliche Alternativen entwickelt. Für diese gemeinwohlorientierte Entwicklung werde auch die Caritas als große Organisation gebraucht.
Leila Summa, die Unternehmen in digitalen Fragen berät, machte den rund 100 Teilnehmenden aus Verbänden und Einrichtungen der Caritas in der Diözese Münster Mut, Neues zu wagen und damit "mehr Raum und Zeit für Menschlichkeit und soziale Verbundenheit zu schaffen." Damit könne es gelingen, Handlungsfreiheit für alle zu ermöglichen.
091-2021 (hgw) 29. September 2021
All dies gebe es schon, so de Bastion, die sich international mit dem Thema digitale Transformation beschäftigt. Allerdings berge die Einführung mitunter Gefahren, wenn zum Beispiel Facebook aus dem Tippverhalten frühzeitig eine Alzheimer-Erkrankung erkennen will. Nicht jedes digitale Hilfsmittel dürfe deshalb unreguliert eingeführt werden. Es stelle sich die Frage, "wer bekommt die Daten und was geschieht damit?"
Für eine sozialdienliche Digitalisierung werden nach Ansicht von Geraldine de Bastion Rahmenbedingungen benötigt. Das fange beim Internetzugang für alle an. Da hinke Deutschland anderen Ländern noch weit hinterher. Zudem müsse jeder über seine Daten selbst bestimmenkönnen und dürfe man das Sammeln nicht gewerblichen Plattformen überlassen. "Wie toll wäre es gewesen, hätten wir in der Pandemie datenschutzfreundliche offene Cloud-Systeme gehabt", sagte de Bastion.
Derzeit sei die Digitalisierung lobbygetrieben und begünstige die großen Plattformen, kritisierte de Bastion. Notwendig sei, sie zu besteuern und aufzuteilen. Idealerweise würden öffentlich-rechtliche Alternativen entwickelt. Für diese gemeinwohlorientierte Entwicklung werde auch die Caritas als große Organisation gebraucht.
Leila Summa, die Unternehmen in digitalen Fragen berät, machte den rund 100 Teilnehmenden aus Verbänden und Einrichtungen der Caritas in der Diözese Münster Mut, Neues zu wagen und damit "mehr Raum und Zeit für Menschlichkeit und soziale Verbundenheit zu schaffen." Damit könne es gelingen, Handlungsfreiheit für alle zu ermöglichen.
091-2021 (hgw) 29. September 2021