Für Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann steht fest: "Wir brauchen Gutmenschen". Bewusst habe sich die Caritas für diesen Begriff als Überschrift entschieden, gerade auch weil er 2015 zum Unwort des Jahres gewählt worden sei. Man dürfe die Deutungshoheit darüber, was "gute Menschen" sind, "nicht denen überlassen, die den Begriff lächerlich und verächtlich machen", sagt Kessmann.
Sowohl freiwilliges wie auch berufliches Engagement ist nach Ansicht Kessmanns "für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft eine wesentliche Grundlage". Wer sich einsetze für andere verdiene Ermutigung und Anerkennung. Im Rahmen ihrer bundesweiten Jahreskampagne fordere die Caritas dazu auch die Politik auf. Schon kleine Änderungen könnten in manchen Bereichen einen großen Unterschied ausmachen. Zum Beispiel sollte Hartz-IV-Empfängern eine Aufwandsentschädigung nicht als Einkommen angerechnet werden, wenn sie ehrenamtlich tätig werden.
Sinnvoller als eine Diskussion um ein Pflichtjahr, ist aus Sicht des Diözesancaritasdirektors, FSJlern und BFDlern die kostenlose Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu ermöglichen. Hilfreich wäre für junge Erwachsene in Freiwilligendiensten auch, wenn ihr Engagement auf die Studienvoraussetzungen angerechnet und durch ein einheitliches Taschengeld von 400 Euro im Monat anerkannt würde, so Kessmann.
Den Begriff "Gutmensch" durch die Kampagne wieder ins Positive zu kehren, sei wohl zu ehrgeizig, ist dem Diözesancaritasdirektor bewusst. Aber es wäre schon viel gewonnen, wenn er nicht mehr als Beleidigung wahrgenommen würde: "Was kann verwerflich daran sein, ein guter Menschen zu sein?"
001-2020 (hgw) 16. Januar 2020
Pressemitteilung
"Wir brauchen Gutmenschen"
Erschienen am:
16.01.2020
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Münster
Kardinal-von-Galen-Ring 45
48149 Münster
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48149 Münster
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